Über mich

Ich bin keine Expertin, will auch keine sein. Wäre es nicht langweilig, alles zu wissen, zu können? Ich bin eine Lernende – und das beschreibt durchaus nicht nur meinen aktuellen Erfahrungsstand in der Fotografie, sondern mich als Wesen.

Fotografie zu lernen, stellte sich schwieriger als gedacht heraus. Nachdem die Grundlagen geschaffen worden waren, stockte es. Es hatte so viele Anfängerkurse gegeben, dass ich – ohne weiter darüber nachzudenken – davon ausgegangen war, dass dies auf alle Lernniveaus zutrifft. Aber sobald ich das Belichtungsdreieck als langweilig empfand, traf ich auf Leere – oder auf Kurse, deren Niveau meine Kenntnisse bei weitem übertrafen.

Zunächst fiel es mir bei Lightroom auf. Das hatte ich mir mit viel Beharrlichkeit erarbeitet und konnte viele der Funktionen anwenden. Nur: bei welchem Bild? Wann ist es denn sinnvoll, dieses oder jenes zu tun?

Ich suchte Hilfe in Fotobüchern. Und fand keine, die meine Fragen beantworteten. Und es stellte sich heraus, dass es nicht daran lag, dass es entsprechende Bücher nicht gäbe, sondern daran, wie ich Bücher suchte.
Ich lebe in einer Kleinstadt mit einer kleinen Buchhandlung. Die ist wunderbar, wenn ich denn weiß, was ich will. Um das jedoch herauszufinden, bin ich auf das Internet angewiesen. Und tappte dort, ohne es zu wissen, in die Falle der Algorithmen. Wenn ich mich für ein Buch interessiere, schlägt mir die Onlinebuchhandlung gleich ein weiteres vor, welches dem ähnlich ist. So entsteht nach und nach eine Wunschliste aus ganz vielen, sehr ähnlichen Büchern: Anfängerbücher für Fotografie. Und da kam ich erst einmal nicht heraus, zumal es mir noch nicht einmal bewusst war.
Eines Tages war ich im Städteurlaub in der großen Stadt. Ich besuchte große Buchhandlungen und kleine, die an Fotoausstellungen angeschlossen waren. Und da waren sie, die anderen Bücher. Ein paar kaufte ich, andere setzte ich der Einfachheit halber auf die Wunschliste der Onlinebuchhandlung. Und dadurch knackte ich den Algorithmus. Er bemerkte, dass ich Interesse an weiterführender Literatur hatte und schlug mir keine Anfängerbücher mehr vor.

Meine Seiten wenden sich nicht an Anfänger, sondern an mich. Es wird schon noch Leute geben, die meine Interessen und meinen Erfahrungsstand teilen. Falls nicht, führe ich eben Selbstgespräche.